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Acreichthys tomentosus Seegras- oder Tangfeilenfisch

Acreichthys tomentosus wird umgangssprachlich oft als Seegras- oder Tangfeilenfisch bezeichnet. Haltung im Aquarium: Einfach. Es wird ein Aquarium von mindestens 400 Liter empfohlen. Giftigkeit: Vergiftungsgefahr unbekannt.


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Eingestellt von timibo.

Bilddetail


Steckbrief

lexID:
435 
AphiaID:
220054 
Wissenschaftlich:
Acreichthys tomentosus 
Umgangssprachlich:
Seegras- oder Tangfeilenfisch 
Englisch:
Bristle-tail File-fish 
Kategorie:
Feilenfische 
Stammbaum:
Animalia (Reich) > Chordata (Stamm) > Actinopterygii (Klasse) > Tetraodontiformes (Ordnung) > Monacanthidae (Familie) > Acreichthys (Gattung) > tomentosus (Art) 
Erstbestimmung:
(Linnaeus, ), 1758 
Vorkommen:
Australien, Banggai-Inseln, Brunei Darussalam, China, Fidschi, Indien, Indischer Ozean, Indonesien, Japan, Malaysia, Mikronesien, Neukaledonien, Palau, Papua, Papua-Neuguinea, Philippinen, Raja Ampat, Salomon-Inseln, Salomonen, Singapur, Spratly-Inseln, Sri Lanka, Sulawesi, Sumatra, Taiwan, Tasmanien (Australien), Timor-Leste, Tonga 
Meereszone:
Subtidal (Sublitoral, Infralitoral), ständig von Wasser bedeckte flache (neritische) Schelfregion, unterhalb der Niedrigwasserlinie bis zur Schelfkante in durchschnittlich 200 m Tiefe 
Meerestiefe:
2 - 15 Meter 
Größe:
bis zu 12cm 
Temperatur:
22°C - 28°C 
Futter:
Artemia, adult (Salzwasserkrebschen), Frostfutter (große Sorten), Glasrosen, Korallen(polypen) = korallivor, Mysis (Schwebegarnelen), Würmer (Polychaeten, Annelida, Nematoden) 
Aquarium:
~ 400 Liter  
Schwierigkeitsgrad:
Einfach 
Nachzucht:
Einfache Nachzucht möglich 
Giftigkeit:
Vergiftungsgefahr unbekannt 
CITES:
Nicht ausgewertet 
Rote Liste:
LC Nicht bedroht 
Verwandte Arten im
Catalogue of Life:
 
Author:
Publisher:
Meerwasser-Lexikon.de
Erstellt:
Zuletzt bearbeitet:
2023-10-20 16:40:01 

Nachzuchten

Acreichthys tomentosus lässt sich gut züchten. Im Handel sind Nachzuchten verfügbar. Wenn Sie Interesse an Acreichthys tomentosus haben, fragen Sie bitte Ihren Händler nach einem Nachzuchtier anstelle eines Wildfangs. Sie helfen so die natürlichen Bestände zu schützen.

Haltungsinformationen

Acreichthys tomentosus, Linnaeus, 1758

Der Seegras- bzw. auch Tang-Feilenfisch (Acreichthys tomentosus) lebt im tropischen Indopazifik.
Sie leben vor allem in Seegraswiesen und zwischen Algenbeständen in der Nähe von Korallenriffen und geschützten Lagunen. Normalerweise sind sie Einzelgänger. Die Bereitschaft kleine Seeanemonen wie z.B. die Manyano See-Anemonen zu fressen, ist jedoch individuell auch verschieden. Die Fische können auch Röhrenwürmer und großpolypige Steinkorallen oder bestimmte Weichkorallen fressen. Je nachdem....

Geschlechtserkennung:
Männchen erkennt man relativ leicht an einer Reihe von Borsten, die sich kurz vor der Schwanzflosse befinden.

Verwechselungsgefahr:
Monacanthus ciliatus

Diese folgenden Infos stammen von Michael Megerle:
Bis der Fisch sich eingewöhnt hatte und normal verhielt, dauerte es eine Woche. Dann nahm er sofort Artemia an und begann auch interessiert das Becken zu inspizieren. Der Seegrasfeilenfisch scheint bei mir ein Allesfresser mit Vorliebe für See-Anemonen zu sein.

In meinem Becken hat er sich, nach bisher 4 wöchiger Hälterungsdauer, seinen "Speisezettel" (in dieser Reihenfolge) folgendermaßen gestaltet: 14 Tage nach Einsetzen des Fisches war das Thema Glasrosen und Majanos erledigt.
Zuerst hat er die Glasrosen gefressen (auch die ganz großen) und dann die Majanos.
Allerdings hielten sich die Plagen bei mir in Grenzen – ich hatte auch vor Einsetzen des Fisches keine Majano- oder Glasrosenteppiche im Becken ;-).
Aber auch dafür hätte er sicher nur unwesentlich länger gebraucht...

Wenn Acreichthys tomentosus einmal etwas ins Visier genommen hat, dann bleibt er unermüdlich dran!
Nachdem das Thema Minianemonen erledigt war, hat er sich (nach einigen Tagen Pause) mit demselben Eifer über zwei verschiedene Arten von Xenia´s hergemacht!
Auch diese waren nach wenigen Tagen kein Thema mehr...
Danach ist er auf eine großpolypige Steinkoralle losgegangen, die ich deshalb aus dem Becken entfernen musste.
Was er sporadisch auch frisst, sind Krustenanemonen und Bäumchenweichkorallen – diese aber bisher nicht gezielt und nicht mit derselben Ausdauer, wie die vorgenannten Dinge.
Ab und zu beißt er – anscheinend aber nur, um mal zu probieren – in eine SPS-Koralle, ohne diese aber dauerhaft zu schädigen.

Auch habe ich ihn schon dabei beobachtet, wie er versucht hat, eine Astrea-Schnecke von der Seite her "zu vernaschen".
Diese ist jedoch schnell in Deckung gegangen. Ebenso interessiert hat er auch schon meine kleinen Sexy Shrimps beäugt.
Die haben aber einen Hüpfer in eine Hystrix gemacht, als es ihnen zu "mulmig" geworden ist.

Meine Tridacna-Muscheln, alle Arten von Röhrenwürmern und alles was sonst noch so kreucht und fleucht, hat er bisher nicht angetastet. (Obwohl Prof. Ellen Thaler schreibt, dass er eine Vorliebe für Röhrenwürmer hätte).

Auch eine "Wiese" mit Anthelia, die ich eigentlich gerne noch los wäre, straft er bisher mit Verachtung ;-).
Der Seegrasfeilenfisch ist sicher dann die richtige Wahl, wenn in einem Becken der Besatzschwerpunkt auf SPS-Steinkorallen liegt.
Auf großpolypige Steinkorallen muss man sicher verzichten, obwohl ich mehrere Fungien und eine Cynarina halte, die er bisher überhaupt nicht beachtet.
Auch wenn man einen gemischten Besatz mit Weichkorallen und See-Anemonen in seinem Becken pflegt, ist der Seegrasfeilenfisch aufgrund seines Speisezettels sicher nicht der ideale Zeitgenosse, da er darin auf Dauer vermutlich einiges "platt macht" ;-).

Der Fisch hat jedoch ein sehr interessantes Verhalten und ist – sowohl vom Aussehen, als auch vom Verhalten her – ein schöner Kontrast zu den übrigen Fischen im Becken.

Er ist in der Lage, blitzschnell seine Farben und Muster an die Umgebung anzupassen.
Nachtrag: Vor ein paar Tagen hat der Feili sein wahres Gesicht gezeigt ;-).
Obwohl gut und abwechslungsreich gefüttert (Krill, Artemia, Muscheln, Grünfutter), hat er begonnen, massiv an den Steinkorallen herumzufressen.
Und zwar auch an allen Kleinpolypigen (Acro, Stylo, Monti).

Ich habe den Feilenfisch deshalb aus dem Steinkorallenbecken entfernen und in ein Artenbecken übergesiedelt.
Das Herausfangen war in 10 Sekunden passiert.
Man konnte ihn fast mit der Hand aus dem Becken heben.
Insofern ein einfacheres Unterfangen, als beispielsweise bei einem Falterfisch.
Es ist demnach definitiv nicht nur so, dass der Feilenfisch selektiv See-Anemonen, Weichkorallen und großpolypige Steinis verbeißt.

Vielmehr hat die Beobachtung gezeigt, dass er – je nach Individuum und nach Lust und Laune – unspezifisch an alles geht, was ihm in die Quere kommt (entweder früher oder später).

Dabei ist nicht einmal sicher, ob er das Gewebe der Steinis frisst oder ob er nur dran rum beißt, damit er etwas zu tun hat.
Denn normalerweise spuckt er das Gewebe, nachdem er es abgebissen hat, immer wieder aus.
Abschließend kann man sagen, dass der Seegrasfeilenfisch für die Glasrossen und Majanobekämpfung ein sicherer Tipp ist!
Allerdings kann er in einem Korallenriffbecken mit Schwerpunkt auf Steinkorallen in der Regel nur ein Gast auf Zeit sein.
Aus diesem Grund sollte man schon beim Kauf mit dem Händler über eine Rückgabe reden (Natürlich nicht zum vollen, sondern vielleicht zum halben Preis).
Alternativ muss man ein eingefahrenes Spezialaquarium haben, in welches man das Tier bei Bedarf übersiedeln kann.
Auch muss bedacht werden, dass die Plagegeister nach einiger Zeit langsam wieder auftauchen können, wenn dieser Fressfeind nicht mehr da ist.
In dem Fall wird man die Dienste des Seegrastirolers noch einmal in Anspruch nehmen müssen ;-).
Burgess gibt die Größe mit 10 cm an.
Das stimmt jedoch nicht – in der Regel werden sie im Aquarium wohl ca. 15 - 20 cm erreichen.
In der Natur sind es dann eher gute 30 cm.
*******************************************************************

ZUSATZ: Das von Michael Megerle beschriebene Verhalten in Bezug auf Glasrosen und Majanos wurde mehrfach bestätigt.
Allerdings gibt es auch gegenteilige Berichte, in denen der Feilenfisch partout nicht an diese See-Anemonen gehen wollte.
Es scheint hier möglicherweise individuelle Vorlieben bezüglich des Futters zu geben...

Im Jahr 2008 wurde dieser Feilenfisch schon erfolgreich nachgezogen.

Synonyme:
Balistes tomentosus Linnaeus, 1758
Monacanthus tomentosus (Linnaeus, 1758)
Parvagor tomentosus (Linnaeus, 1758) (misspelling)
Pervagor tomentosus (Linnaeus, 1758)
Stephanolepis tomentosus (Linnaeus, 1758)

Weiterführende Links

  1. FishBase (multi). Abgerufen am 07.08.2020.
  2. Nachzucht Artikel auf Korallenriff.de (de). Abgerufen am 07.08.2020.
  3. The Seagrass Filefish, Acreichthys tomentosus (Linnaeus), a master of camouflage (en). Abgerufen am 07.08.2020.



Bilder

Adult


Juvenil (Jugendkleid)


Weiblich


Allgemein

copyright Johnny Jensen, Dänemrk
3
Tangi
2
Copyright Dr. J. E. Randall, Foto Sulawesi, Indonesien
2
2
Feile
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Acreichthys tomentosus
1
copyright Johnny Jensen, Dänemrk
1
Acreichthys tomentosus - Seegras- oder Tangfeilenfisch
1

Erfahrungsaustausch

am 07.11.22#53
Einer meiner absoluten Lieblinge im Becken. Super Beobachtungstier. Hat sich schnell eingewöhnt und sobald er etwas an Grösse zugelegt hat waren die Glasrosen auch weg. Gemütlicher, unkomplizierter Geselle. Frisst unproblematisch auch Flockenfutter und nimmt gerne Artemia. Hat bisher auch nichts angeknabbert, dass er nicht sollte.
am 21.03.18#52
Ich halte zwei Nasenmuränen und eine Seegras-Feilenfisch seit etwa 3 Monaten zusammen in einem 650-Liter-Becken. Der Schwerpunkt liegt bei mir weniger auf Korallenzucht, sondern eher auf natürlichen oder naturnahen Lebensräumen für die Fische.
Der Feilenfisch hat sich innerhalb der ersten beiden Monate intensiv um alle Glasrosen und Krustenanemonen gekümmert. Röhrenwürmer oder andere Tiere hat er nicht angerührt. Gefüttert wurde er mit Artemia und Krill. Besonders gern naschte er aber die Augen der Stinte, die eigentlich für die Muränen verfüttert werden.
Seit einiger Zeit sind bei einer der Muränen Verletzungen am Flossensaum zu beobachten, vorwiegend hinten, so gut wie gar nicht auf den vorderen 30 Zentimetern. Der Körper selbst war unverletzt, nur der gelbe Saum fehlte stellenweise. Vor einigen Tagen konnte ich den Übeltäter nun überführen. Der Feilenfisch reißt kleine Stücke heraus und frisst sie. Ein Foto davon stelle ich in die Bildergalerie ein, da es hier nicht möglich ist.
Fazit: Der Feilenfisch musste ins (geräumige) Technikbecken umziehen. Die Muräne erholt sich hoffentlich wieder von den Verletzungen.
am 08.03.18#51
Ich hatte wegen vieler Glasrosen bisher 2 Tangfeilenfische im Becken. Keiner hat aber die Glasrosen effektiv dezimiert. Nr. 1 hat nur die Acanthastreas und ein braune Gorgonie zerlegt. Nr. 2 frisst mit Vorliebe Pumpende Xenien und beißt auch in orange Lobophyllia. Glasrosen hat er nur gefressen wenn sie ihm frei im Wasser vor der Nase vorbeigeschwommen sind. Beide haben sich nicht für Krustenanemonen, andere LPS oder Röhrenkorallen interessiert. Euphyllia und Clavularia wurden z.B. in Ruhe gelassen. Beide haben Frostfutter gefressen, Flocken oder Pellets aber ignoriert. Ein schöner interessanter Fisch, aber bisher steht es bei mir 2:0 für die Glasrosen :-/
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